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Phase 4 - Bewertung & Evaluation: Woher wissen wir, ob wir dort angekommen sind, wo wir hinwollten?
In der vierten Phase wird die Intervention bewertet und evaluiert. Dies geschieht zum einen frühzeitig in allen vorangegangenen Phasen (Prozessevaluation) und zum anderen erst zum Ende (Ergebnisevaluation).

In der Prozessevaluation findet während der Umsetzung eine systematische Reflexion des Prozesses statt. Dies hat zum Ziel, die bestehende Intervention zu verändern bzw. zu verbessern, um das Gesundheitsproblem besser adressieren zu können. Hierbei geht es um die Dokumentation, die Protokollierung und Reflektion von Arbeitsschritten. Weitergehend können qualitative Forschungsmethoden wie leitfadengestützte Interviews oder Fokusgruppengespräche eingesetzt werden.

Ideen für die Prozessevaluation:
Im Rahmen des Aufbaus des Spielplatzes im Stadtteil werden Gestaltungs- und Farbkonzepte ausgearbeitet. Um eine zielgruppengerechte Ausrichtung dieser sicherzustellen, werden den Kindern und Jugendlichen im Verlauf des Umsetzungsprozesses regelmäßig Pläne vorgelegt und Feedback eingeholt. Die Gestaltungs- und Farbkonzepte werden so kontinuierlich an die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen des Stadtteils angepasst. Aspekte der Evaluation können hier das Rollenverständnis bzw. -zuschreibung, die Aufgabenverteilung oder die erreichte Stufe der Partizipation sowie das Einhalten von Zeitplänen oder Ressourcenvorgaben sein.

Ideen für die Ergebnisevaluation:
In der Ergebnisevaluation hingegen wird zum Ende des Projekts die Wirksamkeit der Intervention beurteilt. Hierzu wird mit Hilfe der in Phase 2 beschrieben Indikatoren der Grad der Zielerreichung ermittelt. Gerade in Prävention und Gesundheitsförderung ist es wichtig nicht nur Veränderungen in der Gesundheit nachzuweisen, da hierzu meist längere Zeiträume nötig sind. Vielmehr sind Veränderungen in den Gesundheitsdeterminanten (Beispiel Bewegungsmangel) und den vorgelagerten Einflussfaktoren (Beispiel: Wissen) zentrale Ergebnisdimensionen. Aber auch lassen sich bereits die Durchführung und Akzeptanz von Maßnahmen und in der verhältnisorientierten Bewegungsförderung bereits der Aufbau und die Veränderungen von Strukturen als Ergebnisse fassen. Deshalb ist es wichtig auch bereits diese verschiedenen Aspekte frühzeitig in den Blick zu nehmen und bei der Entwicklung von Indikatoren in der Planungsphase 2 zu bedenken. Die Phase der Evaluation ist dann abgeschlossen, wenn zuletzt die Maßnahmen des Projekts auf ihre Wirksamkeit hin überprüft wurden.

Beispiel für die Ergebnisevaluation:
Ein Teilziel des Projekts ist die Erhöhung des Wissens zu Orten, an denen Spielplätze zu finden sind. Um zu überprüfen, ob dieses Ziel erreicht wurde, können Akteur:innen aus der Kinder- und Jugendarbeit (z. B. Lehrer:innen, Kindergärtner:innen, Sozialarbeiter:innen, usw.) die Kinder und Jugendlichen des Stadtteils in kleinen Gesprächsrunden darum bitten einzuschätzen, ob Kinder beschreiben können, wo sich Spielplätze befinden, was dort für Spielgeräte zu finden sind und wie oft sie dort mit Eltern und Freunden hingehen. Im Idealfall wird dieses mit den Erkenntnissen der zu Beginn durchgeführten Bestands-, Bedarfs- und Bedürf-nisanalysen abgeglichen, um noch eine höhere Aussagekraft zu erzielen. Zusätzlich kann durch die erneute Durchführung eines Audits die veränderte Anzahl von Spielplätzen bzw. Veränderung von Spielplätzen festgehalten werden.
Die Erreichung des übergeordneten Projektziels „Im Stadtteil wird das Bewegungsverhalten (z. B. draußen spielen, spaziergehen, inlineskaten usw.) von Kindern und Jugendlichen erhöht, sodass 40% der Kinder und Jugendlichen die Nationalen Bewegungsempfehlungen bis zum 31.12.2025 erreichen.“ kann durch erneute Befragungen gemessen und mit den Ergebnissen der ersten Analysen verglichen werden.
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