EUBeKo

Direkt zum Seiteninhalt
Wie können Entscheidungstragende angesprochen und überzeugt werden?
Um Entscheidungstragende für die Umsetzung einer Maßnahme zu überzeugen, gibt es viele verschiedene Wege. Ein Patentrezept, welches immer funktioniert, gibt es jedoch nicht. Denn die Einflussfaktoren auf Entscheidungsprozesse sind vielfältig und nicht immer einfach erkennbar. Eine Auswahl wurde bereits weiter oben dargestellt.

Eine Möglichkeit ist, diese Einflussfaktoren, ähnlich der Logik der systematischen Planung zur Verhaltensänderung, zu identifizieren und mit Hilfe von Methoden und Maßnahmen das Entscheidungsverhalten zu beeinflussen. Diese Möglichkeit bietet eine gute Erfolgsaussicht, ist aber auch aufwendig in ihrer Umsetzung.
Gesetz der indirekten Wirkung übertragen auf Entscheidungsverhalten (eigene Darstellung)
An einem Beispiel veranschaulicht wäre beispielsweise folgende Überzeugungsarbeit denkbar:
Entscheidungstragende sollen für eine Maßnahme zur Aufwertung von Spaziergangrouten überzeugt werden. Zunächst muss nun ein Einflussfaktor auf das Entscheidungsverhalten der Entscheidungstragenden identifiziert werden. Dies könnte z. B. der Einflussfaktor „Persönliche Betroffenheit/Emotion“ sein. Um diesen zu beeinflussen, kann unter Verwendung des Tabellenwerks zur kommunalen Bewegungsförderung in Anlehnung an das Intervention Mapping [1] eine Methode identifiziert werden (z. B. emotionales Erleben (transtheoretisches Modell)) und eine kreative Maßnahme abgeleitet werden. Diese wäre z. B. eine Stadtteilbegehung entlang der aufzuwertenden Spaziergangrouten gemeinsam mit Kommunalpolitiker:innen, Akteur:innen und Bürger:innen, um Optimierungspotenzial zur Qualität und Ästhetik der Wege zu identifizieren, das Spazierengehen entlang dieser Route erlebbar zu machen und die Notwendigkeit der geplanten Maßnahme zu verdeutlichen.
Überzeugungsarbeit am Beispiel „Aufwertung von Spaziergangrouten“ (eigene Darstellung)
Letztendlich können auch Tipps und Tricks aus der Lobbyarbeit hilfreich sein, um Entscheidungstragende in den Kommunen zu überzeugen. Einen Überblick darüber, wie dies gelingen kann finden Sie im Leitfaden zur Lobbyarbeit in der Kommune am Beispiel der Bewegungsförderung.
Quelle:
1. Bartholomew Eldredge LK, Markham CM, Ruiter RAC, Fernández ME, Kok G, Parcel GS (2016). Planning health promotion programs: An intervention mapping approach. San Francisco, CA: Jossey-Bass a Wiley Brand.
Zurück zum Seiteninhalt